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den schabernackbegeisterten leser*innen könnten folgende leseproben lust auf mehr machen …

 

leseproben buch 1

 

auszug aus sketch 3: warum glauben wir, was wir glauben?

ich misstraue dir zutiefst! machst du geheime geschäfte mit dem teufel? eventuell sogar krumme geschäfte? ich wage es kaum auszusprechen: vielleicht teuflische geschäfte? schwarze magie? geisterbeschwörungen? satanische messen? – puh! ich bekomme eine panikattacke!

beruhige dich doch! du bist nur abergläubisch. es gibt keinen teufel!

mein liebster pelzbusenfreund! als bekennender katholischer kater warne ich dich eindringlich vor den finsteren machenschaften des teufels! deine seele ist in allergrößter gefahr! das ist kein aberglaube, sondern unbezweifelbarer bestandteil meines christlichen glaubens, für den ich unablässig zeugnis ablege. jesus höchstselbst trieb die bösen geister aus, denn diese sind die, nicht minder finsteren gehilfen des teufels.

huch! dein jesus war ein abergläubischer exorzist? steht das etwa auch in dieser bibel? – und sowas glaubst du?

gewiss! so steht es geschrieben in matthäus 8.31 und 8.32: „da baten ihn die bösen geister und sprachen: willst du uns austreiben, so laß uns in die herde säue fahren. und er sprach: fahret hin! da fuhren sie aus und fuhren in die säue. und siehe, die ganze herde stürzte sich den abhang hinunter ins meer und sie ersoffen im wasser.“

kicher, kicher! ich hopse vor vergnügen! derartiges hab ich nie zuvor gehört! das ist ja eine megakrasse story! neulich erzähltest du von einem herabfahrenden heiligen geist und nun berichtest du von hinfahrenden bösen geistern, die in einen schweren auffahrunfall mit schweinen verwickelt waren. diese flotten geister fahren bestimmt mit getunten mopeds und verstoßen ständig gegen die himmlische verkehrsordnung.

du sollst dich nicht über die bibel lustig machen! das erzürnt gott.

hi, hi! dieses buch, das die menschen eine heilige schrift nennen, scheint wohl das ultimativeste komikerbuch zu sein, das menschen jemals verfasst haben. du musst mir unbedingt noch seeehr viel mehr davon erzählen! – aber im ernst: ich habe größtes mitgefühl mit den armen schweinen, die bei dieser extraterristischen schweinerei zu tode kamen. und ich bestehe weiterhin darauf: den teufel gibt es gar nicht!

doch auch du, mein lieber kater sokrates sprichst stets vom teufel. sage mir: von wem sagst du, dass er nicht existiert? der ausdruck existenz ist doch eine ontologische kategorie.

lass dich umfassend bewundern! in allerkürzester zeit bist du zu einem gefährlichen philosophischen gegenspieler geworden. ich werde mich fortan vor deinen scharfsinnigen fragen in acht nehmen müssen.

halleluja! meine seele lobpreise den herrn! gnadenvolle erleuchtung wurde mir soeben zuteil. – aber sage mir: wie beantwortest du nun meine frage?

dem teufel kommt keine existenz im ontologischen sinne zu, sondern nur im semantischen sinne. wir philosophen sprechen in diesem fall von ‚semantischer existenz’.

das habe ich ja noch nie gehört. und was bedeutet das?

semantik ist eine teildisziplin der philosophie. sie ist die lehre von der bedeutung der ausdrücke, die wir beim sprechen und schreiben verwenden.

kannst du mir ein beispiel nennen?

denke an den ausdruck pegasus. dieses wesen ist bloß ein hirngespinst der menschen und meint ein geflügeltes pferd. obwohl der pegasus keine ontologische existenz hat, kommt ihm doch eine semantische existenz zu, wenn wir ihn zur veranschaulichung philosophischer probleme verwenden.

verstehe ich dich richtig: auch wir katzen haben bloß eine semantische existenz, weil wir nur in dieser kätzerischen religionsphilosophischen satiere für gewiefte spaßvögel vorkommen?

tirili, tirili! du sagst es! wir – ich betone – wir sind es nämlich gar nicht, die dieses buch schreiben. in wirklichkeit sind es zwei ganz besonders finstere gestalten, die uns das buch nur unter die pfoten schieben wollen.

ich bin verwirrt! ich dachte bislang, dass wir es sind, die diese kätzerische satiere schreiben und diese gefährliche schrift dann anderen in die schuhe schieben, bevor wir sie bei unserer gottwohlgefälligen haustürmission verticken.

das ist ja gerade das teuflische!

puh! wer versteht denn sowas?

 

 

auszug aus sketch 5: die spielerischen denk-optionen der philosophen

gut! dann sage mir zuerst: wer ist eigentlich ‚ich’?

na ich! wer denn sonst?

also du bist ‚ich’? das kann ja wohl nicht stimmen.

nein, ich meine es so: du bist ‚du’ und ich bin ‚ich’.

verstehe ich dich richtig: du bist ‚ich’ und ich bin ‚du’? ich glaube fast, du willst mich hinter die fichte führen.

hinter welche fichte? ich kenne keine fichte.

das ist eine redensart der menschen, wenn sie andeuten wollen, dass sie beabsichtigen, fortan den fichte zu zitieren.

wer ist denn der fichte?

der philosoph fichte ließ sich von seinem namen ‚f-ich-te’ inspirieren und entwickelte eine witzige philosophie vom ‚ich’ und vom ‚nicht-ich’.

aha! und was ist das ‚nicht-ich’?

alles, was nicht ich ist.

puh! wer versteht denn sowas?

das ist doch einfach. sagte fichte einst zu seiner frau: „mein ich hofft, das nicht-ich hat etwas leckeres für mein ich gekocht.“ antwortete frau fichte: „mein ich denkt ja gar nicht daran, dem nicht-ich etwas leckeres zu kochen. möge das nicht-ich doch höchstselbst für sein ich sorgen.“

das ist doch alles unsinn! wer denkt sich denn sowas aus? ich glaube, du willst mich nur necken, du fidel mops.

wow! wie klug du bist! ich sagte dir doch, dass ich dich hinter die fichte führen will.

das stimmt so nicht! du sagtest, dass ich dich hinter die fichte führen will. nun aber willst du mich hinter die fichte führen.

genau! ich sagte, dass du mich hinter die fichte führen willst.

geht das schon wieder los?

die wörtchen ‚ich’ und ‚du’ sind indexikalische ausdrücke. ihre bedeutung hängt davon ab, wer sie ausspricht.

puh! darauf wäre ich ja nie gekommen.

aber wie verhält es sich nun mit dem identitätsproblem?

ich sagte ja schon: „ich bin ich!“

 

 

leseproben buch 2

 

auszug aus sketch 0: die religionen: ungeheuer mit giftzähnen

vergleiche den himmelskomiker mit einer münze, die zwei seiten hat: der homo religiosus zeigt eine sonnige vorderseite und eine finstere rückseite. doch woher kommt seine doppelseitigkeit? der grund liegt tief verborgen in den untiefen seiner scheinheiligen schriften. wir fragelustigen philosophen fragen folgerichtig frech nach der gefährlichen rückseite der religion.

puh! nichts als halbüble nachrede!

keineswegs! die drei abrahamitischen religionen befördern subtil 1. die selbstbeweihräucherung, 2. die gewalt und 3. die verlogenheit! sie sind potenziell furchteinflößende ungeheuer mit giftzähnen! dies besagt die fräulein-flausch-these! und ich, kater sokrates von und zu mäusewitz, bin berufen, dies der schockierten welt zu offenbaren. das weiß bloß noch keiner.

respekt! soviel missionarischen eifer traute ich dir gar nicht zu. bitte erläutere mir detailliert die fräulein-flausch-these!

meine liebreizende nachbarin, die samtpfötige perserkatzendame fräulein flausch, expertin für die misshandlung von wollsocken und zuständig für alle fragen zur erlösung vom bösen, verriet mir neulich unglaubliches. „lieber kater sokrates“, säuselte sie, „hast du es schon bemerkt: die scheinheiligen schriften sind die toxischen hirngespinste von giftzwergen? in ihren fratzen wachsen sieben gruselige, aber heilige giftzähne. höchste zeit für eine spaßige religionskritik! tu was!“

uff! ich grusele mich! bitte teile fräulein flausch unverzüglich mit, dass ich tapfer die gegenthese vertrete: hier geht es um die edelsten glaubensinhalte, die von allen gläubigen ehrfürchtigst gepriesen und sogar von den gottlosen insgeheim bewundert werden.

giftzahn nr. 1: die abrahamitischen religionen befeuern die gier nach selbstbeweihräucherung und selbstbewunderung. in dem faszinierenden buch von haller von 2413 n. sok. ‚die narzissmusfalle’ finden wir die vier-e-merkmale eines ungezügelten narzissmus: 1. der ego-großartigkeitswahn, 2. die entwertung anderer, 3. der empathiemangel und 4. die empfindliche abwehr skeptischer fragen. die gläubigen sind extrem selbstverliebt und lechzen nach hochglanz-ego-politur. sie sprechen zu ihresgleichen: „es soll uns keineswegs genügen, nur mensch zu sein!“ folglich plustern sie sich auf und vergleichen sich mit einem gott, den sie zuvor zu ihrer eigenen verherrlichung erfanden. sie raunen sich begeistert zu: „wir verkünden: ‚nicht wir sagen es, sondern gott sagt es.’ was für ein geniestreich!“ sie akzeptieren in ihren heiligen schriften nur einen herrn über sich, den sie selbst nach ihren vorlieben entworfen haben, doch sie verschweigen, dass sie die erfinder sind. die entlarvung als hi-hi-hirngespinst wehren sie beleidigt ab. zur verschleierung ihres narzissmus preisen sie sich als demütig vor dem herrn.

puh! ein garstiger vorwurf gegen das erhabene wort gottes! deine kätzerische these lautet: das wort gottes ist giftiges menschenwort!

in 1. mose 1.27 lesen wir: „gott schuf den menschen zu seinem bilde.“ was würde wohl ein gott dazu sagen, wenn es ihn gäbe? bestimmt sagt er kichernd: „imago dei? seid ihr bekifft, ihr eitlen pimpfe? ihr wollt mein bild sein? ich lach mich tot.“

aber in psalm 8.6 lesen wir doch: „du hast ihn wenig niedriger gemacht als gott, mit ehre und herrlichkeit hast du ihn gekrönt.“

krone der schöpfung? nur eine kronische selbstüberschätzung! diese möchte-gern-beinahe-götter behaupten selbstverliebt, ein kriegerischer vulkangott laufe ihnen nach, beäuge, bestaune, befreie und erlöse sie. wow! sehr schmeichelhaft fürs ego!

gewiss denkst du an 5. mose 4.32 bis 4.34: „frage nach den früheren zeiten, die vor dir gewesen sind … ob je so großes geschehen … sei, daß ein volk die stimme gottes aus dem feuer hat reden hören … ob je ein gott versucht hat, hinzugehen und sich ein volk mitten aus einem volk herauszuholen durch machtproben … durch krieg … und durch große schrecken, wie das alles … euer gott, für euch getan hat“. seitdem zelebriert das erwählte völkchen seine unheilbare nachbarvölker-phobie mit einem immensen verteufelungspotenzial.

die christen sind maximalst narzisstisch. sie sagen: „wir sind so toll, dass sogar gott junior auf die erde kam und sich für uns an ein kreuz tackern ließ. abrakadabra! upps-schwupps sind wir erlöst!“ zu diesem zweck beförderten sie einen gescheiterten wanderprediger zum welterlöser. wir lesen in johannes 3.16: „also hat gott die welt geliebt, daß er seinen … sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben … das ewige leben haben.“ und in hebräer 9.22: „ohne blutvergießen geschieht keine vergebung.“ wer diesen bizarren welterlösungszauber nicht zu glauben vermag, dem drohen sie unverhohlen in johannes 3.36: „wer dem sohn nicht glaubt, der wird das leben nicht sehen, sondern der zorn gottes bleibt über ihm.“ die christen zelebrieren seitdem eine ungläubigen-phobie mit einem immensen verteufelungspotenzial, denn in 1. johannes 3.8 und 3.10 steht geschrieben: „wer sünde tut, der ist vom teufel … daran wird es offenbar, welche die kinder gottes und die kinder des teufels sind.“

zerknirscht muss ich es zugeben: diese abwertende rede ist toxisch, denn sie reißt einen tiefen graben zwischen gläubige und ungläubige.

 

 

auszug aus sketch 5: grusel-jahwe: ein ggg-ggg-gott – die seltsamste erfindung, seit es fromme gibt

hi, hi! auf gott reimt sich nun mal spott! das weiß doch jeder. jedenfalls amüsiere ich mich köstlich, dass ein selbstverliebtes völkchen einen griesgrämigen, grantigen und grausamen gott erfand, der stets geehrt, gepriesen und geliebt werden will: also ein ggg-ggg-gott mit einem kuriosen image-problem.

das heilige völkchen wollte sich nur die vielfalt seiner erfahrungen begreiflich machen. jedes gruselige widerfahrnis, das ihnen auf ihrem lebensweg entgegenfuhr, verstanden sie als fügung gottes. es war der waghalsige versuch, das blanke entsetzen vor der bedrohlichen übermacht des unverfügbaren schicksals zu bewältigen.

bedenke aber: dies ist bloß das hirngespinst religiöser spinner. sie sprachen: „lasset uns einen gott ausdenken, der uns gleich sei! wir sind launisch, cholerisch, gewalttätig, empfänglich für schmeicheleien und stets begierig nach hochglanz-ego-politur. und so soll auch unser gott sein! wie wir erfinder, so unsere erfindung!“ warum begeisterten sie sich nicht für einen anderen gott: vielleicht ein spielendes kind oder einen gutmütigen uropi oder einen, zu wildestem schabernack aufgelegten lemur?

ich bin zerknirscht! warum plagte sich das heilige völkchen mit einem jähzornigen versagergott herum, der einen hang zu gewaltexzessen zeigte und ihnen sadistisch gefärbte unterwerfungsproben auferlegte?

ich frage keck: ist dieser gott eigentlich an hinterhältigkeit noch zu überbieten? bestimmt führte er auch seine erwählten lieblinge durch falsche verheißungen hinter die fichte. wir müssen unbezweifelbar konstatieren: 1. die erfüllung der angeblichen verheißungen an könig david blieb vollumfänglich aus. 2. die späteren verheißungen waren so kryptisch, dass das fromme völkchen bis heute rätselt, was wohl genau gemeint sein könnte. 3. schließlich kam es zum abbruch der verheißungen und fortan hält dein gott die klappe. das weiß nun jeder.

ich befürchte, du hast recht! bevor gott endgültig schwieg, forderte er sein heiliges völkchen auf: „gehe hin und ersinne ein füllhorn der allerlustigsten verheißungen, auf dass die welt schmunzle und jubiliere!“ so kam es in der persischen und hellenistischen zeit zu den köstlichsten verwirrungen unter seinen lieblingen. das gilt bis heute.

wow! eine göttliche idee! von 150 v. sok. bis 250 n. sok. wetteiferten hoffnungsfrohe welterlösungsspezialisten miteinander um die spitzfindigste antwort auf die verwegene frage: wer erfindet die witzigste verheißung? sagte der erste: „ich glaube, dass die heilszeit schon da ist, wir bemerken sie nur nicht.“ der zweite, ein schüler des ersten, frohlockte: „genau, wenn wir jetzt noch die persische fremdherrschaft abschütteln, den tempel in jerusalem neu aufbauen, einen davidischen könig inthronisieren, dann ist die welterlösung perfekt und wir bemerken sie auch.“ der dritte widersprach: „nee, ich mutmaße, dass die heilszeit zwar in kürze kommt, dass sie dann aber eine tiefgreifende weltenwende bringt.“ der vierte, ein schüler des dritten, präzisierte: „so ist es! in kürze wird der barmherzige in das weltgeschehen eingreifen und alle unsere feinde ausrotten.“ der fünfte, ein weiterer schüler des dritten, erwiderte: „so nicht! der erhabene wird dafür sorgen, dass uns – ich betone: uns!!! – die ganze welt zu diensten ist.“ säuselte der sechste sanft: „liebe brüder, ich vernahm soeben, dass der allgütige eine friedliche völkerwallfahrt zum berg zion vorgesehen hat.“ doch der siebte entgegnete: „geht alles gar nicht. die welt ist zutiefst verderbt und dem todsicheren untergang geweiht. man munkelt, dass der weltenlenker demnächst das weltenende mit einem großen knall einleiten wird und erst dann kommt die ewige heilszeit.“

eine vortreffliche kurzangabe der göttlichen unheilspläne. lass uns nun die verheißungen in diachroner und synchroner perspektive erörtern, damit die schabernackbegeisterten leser*innen unserer kätzerischen religionsphilosophischen satiere für gewiefte spaßvögel einen detaillierten überblick über den verblüffenden verheißungs-wirrwarr mit einem präzisen schriftbeweis erhalten.

 

 

auszug aus sketch 8: crazy-jesus: der falsche prophet von grusel-jahwe

gut! fassen wir die ergebnisse unserer amüsanten religionsphilosophischen reflexionen in unüberbietbarer klarheit zusammen. bedenke den bizarren heilsplan: 1. wir müssen gott kräftig ärgern. nenne dies sündigen! 2. gott junior wird für uns ans kreuz getackert. nenne dies erlösung! 3. wir glauben und bekennen der ganzen welt diesen albernen erlösungsquatsch und leiden bereitwillig dafür. nenne dies mission! 4. gott liebt uns aber nur, wenn wir diesen mumpitz so und nicht anders glauben und bekennen. andernfalls nenne dies irrlehre! 5. zur belohnung leben wir ewig, also wenn wir längst mausetot sind. nenne dies auferstehung! 6. falls wir aber kritische fragen stellen und vergnügt schmunzeln, werden wir verflucht. nenne dies den liebevollen zorn gottes! mal ehrlich: verstehst du das?

nein! ich verstehe es zwar nicht, aber ich glaube es trotzdem. nenne es die tägliche bedarfsdeckung an hochglanz-ego-politur!

lustig! denke erneut an den hauptdarsteller des welttheaters. wir fragten: wer war crazy-jesus? es gibt drei denk-optionen.

die erste denk-option lautet: jesus war tatsächlich ein gott!

dies wäre höchst ungewöhnlich und es müsste zweifelsfrei erwiesen sein. ich denke da an einen fälschungssicheren regenbogen mit einem eingravierten heilsplan als eyecatcher. also ein 3d-hologramm mit den magic-holo-worten: „einladung zur after-live-party! grusel-jahwe und sein sohn crazy-jesus lieben dich, du alter gauner!“ also ich hätte grusel-jahwe in dieser heilsentscheidenden angelegenheit einen eindeutigen fingerzeig empfohlen, sofern er mich zuvor gefragt hätte. denk an unsere glaubwürdigkeitsformel: „y sagt z“! wir mussten konstatieren: botschaft z unglaubhaft, botschafter y unglaubwürdig!

die zweite denk-option lautet: jesus war nur ein mensch! aber seine anhänger sahen in ihm den ersehnten messias und sie waren nach seinem gewaltsamen kreuzestod bitterlichst enttäuscht und völlig verzweifelt. was also sollten sie tun? das scheitern schönreden!

die kessen kognitionspsychologen nennen diesen betrüblichen mentalen zustand ‚kognitive dissonanz’ und sie meinen damit dies: es besteht eine krasse diskrepanz zwischen der garstigen wirklichkeit und den geheimsten wünschen. flugs lösten die enttäuschten diesen unangenehmen zustand auf, indem sie kühn verkündeten: „er ist von den toten auferstanden. doch sucht ihn nicht, denn er ist bereits wieder abgereist.“

kicher, kicher! sicherheitshalber beförderten sie ihren vermeintlich siegreich auferstandenen zu ihrem zweit-gott und sprachen: „noch fragen? beantwortet euch in kürze der dritt-gott!“ menschlich durchaus nachvollziehbar, indes nur eine spaßige ha-ha-halluzination!

ich mutmaße dies: die menschen müssen wohl sehr verzweifelt gewesen sein, wenn sie einen gescheiterten wanderprediger zu ihrem zweit-gott beförderten und dies nur, weil ihr erst-gott nicht mehr mit ihnen sprach. der philosoph blumenberg pflegte hier belustigt anzumerken: „wohl dem, der seine erwartungen an unbequeme tatsachen anzupassen vermag.“

die dritte denk-option lautet: jesus war nur ein mensch! dies wäre nichts ungewöhnliches und nichts, was eigens bewiesen werden müsste. doch er selbst hielt sich für den gottgesandten welterlöser. in diesem fall ist der möchte-gern-vize-gott ein scharlatan, denn sein vollmachtsanspruch ist nur dreiste anmaßung. so war es wohl!

meine liebreizende nachbarin, die samtpfötige perserkatzendame fräulein flausch, expertin für die misshandlung von wollsocken und zuständig für alle fragen zur erlösung vom bösen, verriet mir neulich unglaubliches. „lieber kater sokrates“, säuselte sie, „erinnerst du dich noch an meine fräulein-flausch-these in sketch 0? der vermeintliche welterlöser mit dem grenzenlosen ego-großartigkeitswahn litt an einem verzerrten selbst- und weltbild. die kognitionspsychologen nennen diese bizarren mentalen zustände ‚kognitive illusionen’ und sie meinen damit folgendes: 1. selbstüberschätzung: crazy-jesus überschätzte seine welterlösungskompetenzen. 2. selbstwertdienliche verzerrung: der gescheiterte wanderprediger bemühte sich störrisch, sein selbstbild als ich-bin-das-gottessöhnchen trotz aller gegenevidenzen aufrechtzuerhalten. 3. kontroll-illusion: der möchte-gern-weltenrichter traf die verwegene annahme, die weltereignisse durch sein verhalten bestimmen zu können. 4. bestätigungsfehler: seine wandergruppe interpretierte die ereignisse so, dass sie ihren erwartungen entsprachen. 5. emotionale beweisführung: die leichtgläubigen deuteten einst und deuten noch immer ihre sehnsucht nach welterlösung als beweis für eine bevorstehende parusie ihres welterlösers.“ abschließend wisperte fräulein flausch noch augenzwinkernd: „kater ben youssuf und kater al mustafa verrieten mir neulich, dass gott allahfred allen spaßbegeisterten wesen des planeten erde, die über mindestens vier einheiten megagaudi verfügen, ausrichten lässt, dass sein älterer bruder gott grusel-jahwe weder frau noch sohn hat. crazy-jesus war nur ein herumstreunender möchte-gern-messias.“

 

 

 

leseproben buch 3

 

auszug aus sketch 4: kater sokrates: ist crazy-jesus der sohn von grusel-jahwe?

kapitel 6: einige erstaunliche infos aus dem nachgereichten tagebuch des welterlösers

wir wissen genau: crazy-jesus schrieb nicht selbst und das war keine gute idee. viel zu viele hellerleuchtete schrieben viel zu viel unverständlichen wirrwarr, denn alle infos waren aus zweiter oder dritter hand. hocherfreut dürfen wir nun zur kenntnis nehmen, dass crazy-jesus 1700 jahre später zu der supra-lunaren einsicht kam, ein diktat schaffe abhilfe. die mystikerin maria cäcilia baij (2094 – 2166 n. sok.) schrieb das werk ‚das innenleben jesu‘. sie plauderte munter aus dem nähkästchen für gemütszustände des designierten weltenrichters. er diktierte ihr die gedanken seines herzens, seine innerste gesinnung und sein erstaunlich unterwürfiges verhältnis zu seinem, immerwährend zornerfüllten himmlischen vater. auf diese megafrohe botschaft mit kirchlicher imprimatur (zuletzt 2402 n. sok.) haben die empfängnisbereiten katholiken sehnsüchtigst gewartet. mehrere päpste empfahlen nachdrücklich die lektüre. studieren wir also einige auszüge aus dieser, etwa 650 seiten umfassenden schrift, um herauszufinden, ob der gescheiterte wanderprediger nun endlich als gottessohn erkennbar ist! die gute maria cäcelia baij führte gewiss ein beschwerliches leben. wie toll muss sie sich gefühlt haben, als sich ihr der designierte weltenrichter huldvoll zuneigte und ihr minutiös sein seelenleben einflüsterte. halleluja! also wir wären da auch geschmeichelt!

das tagebuch beginnt sensationell mit den pränatalen leiden des welterlösers. wir erfahren von seiner klaustrophobie im mutter-leib: „als meine gottmenschliche seele in den mutterschoß herabgekommen war, empfand ich sofort zutiefst das leid und die traurigkeit, die eine person mit reifem urteil und voller erkenntnis in solcher beengung haben würde. ich war im schoß meiner mutter eingeschlossen, wie alle anderen kinder, aber mit dem unterschied, dass ich als mensch gewordener gott jegliches wissen besaß. daher empfand meine seele die beängstigung, die eine derartige enge hervorruft.“ beherzt begann er mit seiner erlösungsarbeit: „die pein der beengung opferte ich dem vater auf zur sühne … besonders aber opferte ich dieses leid auf für alle verbrecher, die in einem engen, finsteren kerker weilen müssen.“ ausführlich erfahren wir nun weitere details vom aufenthalt im mutterleib. die neun monate waren wohl kein zuckerschlecken für den gottessohn und eigentlich hätte diese qual schon für die welterlösung gereicht: „mein leben im schoß maria war von solchem wert, dass eine einzige lebensäußerung genügt hätte, um unendliche welten zu erlösen.“ wir sind fasziniert! der rest seines irdischen lebens und die ganze plackerei waren völlig überflüssig. und am ende der darlegungen wandte sich crazy-jesus an die mystikerin: „du weißt nun, meine schwester, was ich während meines verweilens im mutterschoß dachte, wollte und litt. ich tat alles mit freude und freiwillig zum heil des menschengeschlechts und zur ehre meines vaters.“

selbstredend ging das tapfer ertragene leiden postnatal weiter: „als ich den jungfräulichen schoß verließ, sah ich mein ganzes elend und die armut … meine entsagung, die mir oft betrübnis verursachte, opferte ich dem göttlichen vater auf zur sühne für die vielen und schweren beleidigungen von seiten der geschöpfe.“ doch hier jubilierten die vatikanesen, denn sie lesen: „ich wurde auf übernatürliche weise geboren, denn meine mutter blieb unversehrte jungfrau … nachdem meine mutter mich zum ersten mal gestillt hatte, sagte ich dem vater dank, dass er mir in so wunderbarer weise diese reinste milch gegeben hat.“ bereits als baby kultivierte crazy-jesus seine immense leidensverliebtheit: „zu jeder stunde litt ich hunger, kälte und manche andere entbehrung. außerdem verlangte ich bereits danach, mein blut hinzugeben.“ er ließ wirklich keine günstige gelegenheit aus, um seine masochistische veranlagung zu zelebrieren: „jeden augen-blick bot sich mir gelegenheit, mein zunehmendes verlangen nach leiden zu stillen.“ bislang war alles typisch katholisch, doch nun folgte das martyrium am schniedelwutz: „am achten tag nach der geburt musste ich gemäß dem gesetz der juden beschnitten werden. ich sehnte die stunde herbei, in der ich dem vater vollkommenen gehorsam bezeigen konnte, indem ich die schmerz-volle beschneidung über mich ergehen ließ.“ für die gottesmutti war dies wohl ein willkommener anlass, das heilige präputium sorgfältig in einem nähkästchen zu verwahren, um es später in immerhin 12-facher ausfertigung der nachwelt zur verzückten verehrung zu überlassen. früh zeigte sich ein höchst sonder-barer, angeblich denknotwendiger zusammenhang von gottes-leiden und gotteszornbesänftigung der trinitarischen gottesliebe. das leidensverliebte gottessöhnchen stellte klar: „ich bekundete dem vater meine sehnsucht nach leiden und sterben. dadurch wurde sein zorn oftmals besänftigt.“ makaber!

und nun folgen aufzeichnungen zu kindheit und flegeljahren: „ich machte große fortschritte sowohl in körperlicher als auch in geistiger beziehung. jeder, der mich aufmerksam beobachtete, wurde sehr glücklich und hielt mich für ein übermenschliches wesen. als ich das entsprechende alter erreicht hatte, regte ich meine mutter an, sie möge mich von den windeln befreien. sie freute sich, mir nun das leibröckchen, das sie gewebt hatte, anziehen zu dürfen.“ einige jahre später ging crazy-jesus seinem ziehvater, von beruf zimmermann, hilfreich zur hand. zum schrecken seiner bestürzten eltern bastelte er zuallererst ein kleines kreuz. er selbst war stets des selbstlobes voll: „wenn ich mit joseph in der werkstatt arbeitete, beobachteten mich so manche kundschaften. sie staunten über die würde und freundlichkeit meiner erscheinung. die anmut und bescheidenheit in meinem benehmen entzückte sie. wer immer in betrübnis war, wurde bei meinem anblick getröstet. diese leute kamen immer wieder, um irgendetwas zu bestellen, damit sie sich mit mir unterhalten und mich dabei betrachten konnten.“ mitunter verzeichnete ziehvater joseph einen akuten mangel an arbeits-material: „ich bewirkte also, dass sich immer das nötige material vorfand. oft vermehrte ich das holz und andere dinge.“ hier übte sich der künftige welterlöser schon mal für die spätere brotvermehrung.

sehr zur freude der vatikanesen und im strikten gegensatz zu den angaben der unheiligen schriften erwies sich crazy-jesus lebenslang als wahres muttersöhnchen: „nachdem ich stundenlang für dieses volk gefleht hatte, dankte ich dem vater für alles erbetene. dann suchte ich meine geliebte mutter auf. ich musste sie am folgenden morgen wieder verlassen, um meine lehrtätigkeit in jerusalem fortzusetzen.“ wärend seiner ganzen dozententätigkeit schaute er regelmäßig bei der gottesmutti vorbei und auch sie ließ sich gern und häufig bei ihm blicken.

doch fragen wir: wie sah das tagesprogramm des gestressten welterlösers aus? 1. den himmlischen vater ausgiebig loben und um hilfe anbetteln, 2. für die prompt erfolgte göttliche hilfe ganz lieb danke sagen, 3. lehrvortrag für das erwählte völkchen halten, 4. sich über neue anhänger freuen, 5. sich mit super-störrischen pharisäern herumschlagen, 6. die bösen geister zum zähneknirschen veranlassen, 7. sich über die unterbelichteten und verstockten jünger grämen, 8. hingebungsvoll leiden und weinen, 9. alle leiden tapfer gott opfern, um dessen zorn wegen fortgesetzter beleidigung durch das renitente menschenvölkchen abzumildern. im tagebuch lesen wir dazu exemplarisch: „des morgens lobte ich den göttlichen vater aufs neue. als die geeignete stunde kam, um zu predigen, ging ich mit meinen jüngern in den tempel. die volksscharen folgten mir. wenn aber schriftgelehrte oder pharisäer meiner ansichtig wurden, lenkten sie ihre schritte anderswohin, um mir nicht zu begegnen. sie sagten: ‚seht den verführer, den betrüger! er ist ein hoch-mütiger mensch‘ … alle leiden ertrug ich … und opferte sie dem vater auf mit den worten: ‚mein vater! siehe, wie diese irrenden schafe den hirten fliehen … lass dich ob ihrer bosheit nicht zur züchtigung bewegen.‘ mein vater wurde zum mitleid bewogen und hielt die geißel zurück. ich sagte ihm dank dafür.“ und weiter: „ich wusste um alle verleumdungen und bat meinen vater um verzeihung für sie; aber wegen ihrer verstocktheit erlangten sie diese nicht. groß war die betrübnis meines herzens! abends hielt ich den jüngern einen kurzen vortrag, wobei ich sie ermunterte, den himmlischen vater um die bekehrung der sünder zu bitten … ich sagte zum vater: ‚siehe, mein vater, zu deiner verherrlichung und zum heil dieser seelen nehme ich gerne jede verdemütigung und verleumdung auf mich‘ … mein vater hatte wohlgefallen an dieser aufopferung und versprach verzeihung für alle, die sich bekehren werden. ich sagte ihm dank und beendete mein gebet … des morgens verrichtete ich die lob-gebete. hierauf ging ich mit den jüngern in den tempel, um zu predigen.“ keine überraschungen! so oder so ähnlich kennen wir dies bereits aus den vier evangelien.

bislang sieht alles weiterhin nach einem gescheiterten wander-prediger aus. „ich litt dabei hunger, durst und müdigkeit. doch das war wenig im vergleich zu meinem unersättlichen hunger nach leiden, denn ich wollte der göttlichen gerechtigkeit sühne leisten für die sünden des ganzen menschengeschlechtes. diese leidenssehnsucht legte ich auch in das herz meiner apostel.“ oha! nun wird es spannend! sicherlich wird endlich der bislang völlig unverständliche zusammenhang von leiden und gerechtigkeit erläutert. „ich erklärte ihnen alles vom letzten gericht, von der strengen rechenschaft, die der göttliche richter von jedem fordert, vom endgültigen urteil, von lohn und strafe.“ wir flehen: lieber crazy-jesus! erzähle uns nicht, dass du erklärt hast, sondern erzähle uns, was du erklärt hast! doch unbeirrt diktierte crazy-jesus weiter: „ich sah bereits, dass sehr viele sich dem leiden entziehen, obschon sie gerade durch leiden dem himmlischen vater ihre liebe beweisen könnten; aber diese besteht oft nur in leeren worten, was mir sehr missfiel. ich brachte dem vater meine leiden zum opfer, um für ihren mangel ersatz zu leisten. er hatte höchstes wohlgefallen daran.“

nun nähern wir uns dem ende des sensationsgeladenen tage-buches und damit auch dem wundersamen highlight der welt-erlösung: die köstliche idee von einem verzehrfähigen gott! der welterlöser diktiert: „es war eine erfindung der göttlichen liebe, dass ich in die gestalten von brot und wein gehüllt werde, so dass die menschen, die mich darin genießen, vollkommen mit mir vereint sind.“ diese superwitzige idee verknüpfte er mit seinem kuriosen vorsatz: „ich nahm mir vor, den seelen, die mich in diesem sakrament würdig empfangen, alle gnaden mitzuteilen und sie die lieblichkeit meines geistes verkosten zu lassen.“ aha! und was bedeutet das konkret? wir sind weiterhin gespannt!

wie aus den evangelien bekannt, spitzte sich das weltendrama zu! zunächst erfahren wir von der grausamen dornenkrönung: „in diesem schmerzvollen zustand brachte ich mich dem vater zum opfer dar, denn er war sehr erzürnt über die sünder. kraft meines furchtbaren leidens ließ er sich wiederum versöhnen.“ doch der welterlöser will noch mehr leiden. „mein verlangen nach leiden war noch nicht gestillt. deshalb sagte ich zu meinem vater: ‚himmlischer vater! die liebe meines herzens möchte noch mehr leiden.‘“ und etwas später: „nun trat vor meinen geist jener beschluss, der um des heiles der menschen willen im göttlichen ratschluss gefasst worden war: sollte die in sünden versunkene welt nicht zu grunde gehen, musste ich, das ewige wort, mensch werden, leiden und sterben.“ schließlich wurde er an das kreuz getackert. „den blick zum himmel gewandt, betete ich: ‚vater, siehe deinen eingeborenen sohn, der nun zur erlösung der menschen geopfert wird! … willst du aber noch größere sühne, so bin ich bereit, sie zu leisten.‘ der göttliche vater verlangte noch mehr.“ sein letzter blick galt der gottes-mutti: „ich bat meinen vater inständig, er möge getreue diener berufen, die in wort und schrift die unversehrte jungfrau- und mutterschaft marias darlegen. und ich sah, dass die ganze kirche ihre unbefleckte empfängnis preist.“

soweit das erstaunliche diktat des welterlösers. wir fragen irritiert: ist der wanderprediger nun deutlicher als gottessohn identifizierbar oder ist er es immer noch nicht? die freche antwort ist: der christus des glaubens ist ein völlig abstruses hi-hi-hirngespinst der katholischen kirche. diese ließ fortan imposante echokammern bauen, um die rechtgläubigen nachhaltig einzulullen. wir plädieren hier für ausnüchterungszellen!

kapitel 7: die unüberbietbare unerkennbarkeit
des transzendenten hokuspokus

alle transzendenten gestalten und ihr heilsgeschichtliches wirken sind vollumfänglich unerkennbar. das ausmaß ist bestaunenswert: 1. die unerkennbarkeit des erst-gottes: grusel-jahwe ist unerkennbar als teil der trinität, als genialer weltenschöpfer und als erfolgreicher weltenlenker. 2. die unerkennbarkeit des zweit-gottes: crazy-jesus ist unerkennbar als teil der trinität, als wesen mit einer mysteriösen doppel-natur und zweifach-willen, als engagierter welterlöser und als energischer welten-richter. 3. die unerkennbarkeit des dritt-gottes: der ausgieß-bare heilige geist ist unerkennbar als teil der trinität, als schwängerer einer unbescholtenen jungfrau, als inspirierender professor für die erforschung unverständlicher glaubensinhalte und als gefragter herrenausstatter der supervatikanesen mit sonderkollektionen für eine theologische vernunft. 4. die verborgenheit eines wunderbaren metaphysischen paradieses: der planet erde wurde als anfänglich sehr gute schöpfung ohne das system-immanente böse beschrieben. indes, das paradies bleibt verborgen. 5. die verborgenheit eines schauderhaften metaphysischen krieges: der transzendente kampf zwischen den guten engeln des lichtes und den bösen teufeln der finsternis bleibt ebenfalls verborgen. 6. die verborgenheit der lang ersehnten metaphysischen heilsfülle: die befreiung vom tod als historisches ereignis bleibt unentdeckt. 7. die unauffindbarkeit der exorzistischen wirkung im sakrament der taufe: die taufformel („ich taufe dich …“) erscheint nur als sonderbarer sprechakt. doch die vatikanesen stellen energisch klar, dass eine nur geringfügige änderung der formel („wir taufen dich …“) ihre gültigkeit einbüßt. beim unvorsichtigen übergang vom ‚ich‘ zum ‚wir‘ verliert der teufel seine angst vor dem zauberspruch. doch davon ist nichts zu bemerken. 8. die unauffindbarkeit der anwesenheit des gottessohnes im sakrament der eucharistie: die konsekrationsformel erscheint nur als sonderbarer sprechakt. doch die vatikanesen behaupten eine realpräsenz des welt-erlösers. beim richtigen gebrauch des zauberspruchs verwandele sich brot in fleisch. auch hiervon ist nichts zu bemerken. 9. die unerkennbarkeit der seele: der mensch verfüge – im unterschied zu uns katzen – über eine seele. diese seele sei zwar empirisch nicht nachweisbar, es müsse sie aber geben, sonst würde niemand diesen transzendenten hokuspokus verstehen. 10. die unerkennbarkeit der willensfreiheit: der mensch verfüge – im unterschied zu uns katzen – über willensfreiheit. diese willens-freiheit sei zwar empirisch nicht nachweisbar, es müsse sie aber geben, sonst würde niemand diesem transzendenten hokuspokus zustimmen. das transzendenzbewusstsein der vatikanesen reicht zwar bis in das gemütsleben des trinitarischen gottes, aber warum das böse in der welt war, ist und weiterhin nicht eliminiert wird, das verstehen sie nicht.

 

 

auszug aus sketch 5: fräulein flausch: das theodizee-problem – warum gönnt uns die göttliche trinität kein spaßhaltiges leben?

kater sokrates: herzlichen dank für die spitzfindige diskussion zum verflixten theodizee-problem. genug viel-oh!-sophiert! ze-lebrieren wir den erfolgreichen abschluss unserer kätzerischen fachtagung zum themenkomplex ‚glaubenslehre’! lassen wir uns gemütlich auf dem trinitäts-filoudivan nieder und feiern wir eine beschwingte spaßparty! ich übergebe die leitung an ‚lovely erwin‘, gebenedeiter löser von spaßbremsen aller art.

lovely erwin: höchste zeit für eine spaßparty der besonderen art. allerliebste kätzer*innen, dem thema angemessen, möchte ich die strafanzeige verlesen, die ich soeben verfasst habe.

an die
chefanklägerin beim
internationalen strafgerichtshof
maanweg 174
nl-2516 den haag

25. juni 2421 n. sok.

strafanzeige

gegen

grusel-jahwe (genannt gobibär, derzeit unauffindbar)
crazy-jesus (genannt gummibär, jederzeit essbar)

mitbeschuldigte irdische helfershelfer:
papst benedikt XVI.
kardinal rainer maria woelki

wegen

verbrechen gegen die menschlichkeit
gem. art. 7 istgh-statut.

 

ergänzt durch eine beilage

wegen

verbrechen gegen die tierwelt
gem. schweizerischer tierschutzverordnung (tschv)

im namen und im auftrag von

  1. fräulein flausch

  2. kater abraham

  3. frettchen schwiegermama kratzi-kratzibürsti

erstatte ich hiermit strafanzeige gegen die oben genannten personen und beantrage bei der chefanklägerin des internationalen straf-gerichtshofs, gegen die beschuldigten ermittlungen einzuleiten und sie zu den vorgetragenen sachverhalten zu vernehmen. die zitierten belegtexte sind: 1. die heilige schrift, 2. der codex iuris canonici (cic), 3. der katechismus der katholischen kirche (kkk) und 4. das buch von majella lenzen ‚das möge gott verhüten‘ (2409 n. sok.)

 

begründung

einführung

nachfolgend werden zahlreiche verbrechen gegen die menschlichkeit zur anzeige gebracht, für die, die oben genannten personen voll-umfänglich verantwortlich sind. die straftaten sind allgemein bekannt, aber eine unangemessene ehrerbietung gegenüber den machthabenden trübte bislang das rechtsbewusstsein.

  1. beinahe-ausrottung der menschheit

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen schwerster misshandlung von schutzbefohlenen mit todesfolge. die straftat des kollektiven ertränkens wurde gewissenhaft vom reporter mose dokumentiert. zitat aus seinem bericht (1. mose 7.4): „von heute an in sieben tagen will ich regnen lassen auf erden vierzig tage und vierzig nächte und vertilgen von dem erdboden alles lebendige, das ich gemacht habe.“ dem mörderischen vorsatz folgte der sofortige vollzug (1. mose 7.10): „als die sieben tage vergangen waren, kamen die wasser der sintflut auf erden.“ das verbrechen geschah nicht im affekt, sondern aus bösartiger gesinnung und nach sorgfältiger vorheriger planung.

  1. vernichtung zweier großstädte: sodom und gomorra

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen erneuter schwerer misshandlung von schutzbefohlenen mit todesfolge. die straftat der gefährlichen brandstiftung wurde vom reporter mose dokumentiert. zitat aus seinem bericht (1. mose 19.24 und 19.25): „da ließ der herr schwefel und feuer regnen vom himmel herab auf sodom und gomorra und vernichtete die städte.“ der hier beschuldigte muss zwingend als uneinsichtiger wiederholungstäter eingestuft werden.

  1. anstiftung zu schweren gräueltaten

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen bildung einer kriminellen vereinigung und anstiftung zu besonders verwerflichen gräueltaten (kindermord, frauenmord, massenvergewaltigung). die anstiftung wurde vom reporter mose dokumentiert. gemäß seinen notizen verlangte der hier beschuldigte (4. mose 31.17 und 31.18): „so tötet nun alles, was männlich ist unter den kindern, und alle frauen, die nicht mehr jungfrauen sind; aber alle mädchen, die unberührt sind, die laßt für euch leben.“ damit ist eine extreme kinder- und frauen-feindliche einstellung erwiesen.

  1. mehrfache anstiftung zu genoziden

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen mehrerer genozide. die straftat der ausrottung von sieben völkern wurde vom reporter mose akribisch dokumentiert. zitat aus dem bericht (5. mose 7.1 und 7.2): „wenn dich der herr, dein gott, ins land bringt … und er ausrottet … sieben völker … und wenn sie der herr, dein gott, vor dir dahingibt, daß du sie schlägst, so sollst du an ihnen den bann vollstrecken. du sollst … keine gnade gegen sie üben.“ die straftat wurde vom textkosmetiker ecstasy-paulus nach vorherigen recherchen bestätigt und durch den straftatbestand des landraubes ergänzt (apostel-geschichte 13.17 und 13.19): „der gott dieses volkes israel … vertilgte sieben völker in dem lande kanaan und gab ihnen deren land.“

  1. planung der ausrottung der erdbewohner

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen fortgesetzter bedrohung der schutzbefohlenen unter einsatz schwerster psychischer folter. die monströsen drohungen wurden vom reporter zephanja akribisch dokumentiert. zitat aus seinem bericht (zephanja 1.2 und 1.3): „ich will alles vom erdboden wegraffen … ich will mensch und vieh, die vögel des himmels und die fische im meer wegraffen … ich will die menschen ausrotten vom erdboden, spricht der herr.“

  1. planung eines massenmordes an den erdbewohnern

vorwurf gegen grusel-jahwe und seinen sohn crazy-jesus wegen gemeinschaftlicher planung eines massenmordes durch vier apo-kalyptische reiter. geplant ist eine kriminelle vereinigung unter dem anführer crazy-jesus zur herbeiführung des weltuntergangs. die drohungen wurden vom reporter johannes in einer sieben-siegel-vision dokumentiert. auszug aus dem bericht (offenbarung 6.8): „und siehe, ein fahles pferd. und der darauf saß, des name hieß tod, und die hölle folgte ihm nach. und ihnen ward macht gegeben über den vierten teil der erde, zu töten mit dem schwert.“

  1. androhung nachtodlicher folter

vorwurf gegen crazy-jesus wegen androhung nachtodlicher physischer folter unter einsatz vortodlicher psychischer folter. die drohungen wurden von mindestens zwei ohrenzeugen im wortlaut dokumentiert. für das weltgericht kündigte der hier beschuldigte an (matthäus 25.41): „gehet hin von mir, ihr verfluchten, in das ewige feuer, das bereitet ist dem teufel und seinen engeln!“ anschließend soll der sofortige vollzug des richterspruchs folgen (matthäus 25.46): „sie werden in die ewige pein gehen.“ auch bediente er sich massiver einschüchterungen (lukas 12.5): „ich will euch aber zeigen, vor wem ihr euch fürchten sollt: fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch macht hat, zu werfen in die hölle. ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch.“

  1. taufe wehrloser minderjähriger

vorwurf gegen papst benedikt XVI. wegen führung eines totalitären weltkonzerns mit zwangshandlungen an wehrlosen minderjährigen. die mitglieder werden durch taufakte willenloser babys erworben. die details sind folgendermaßen geregelt (cic can 96): „durch die taufe wird der mensch der kirche christi eingegliedert“, ergänzt durch
(cic can 867): „die eltern sind verpflichtet, dafür zu sorgen, daß ihre kinder innerhalb der ersten wochen getauft werden.“ in der folge wird eine strenge unterwürfigkeit angeordnet (kkk 1269): „zu einem glied der kirche geworden, gehört der getaufte nicht mehr sich selbst … darum soll er … den vorstehern der kirche gehorchen, sich ihnen unterordnen, sie anerkennen und hochachten.“

  1. fortgesetzte irreführungen in den eucharistiefeiern

vorwurf gegen papst benedikt XVI. wegen schwerer irreführung der mitglieder anlässlich regelmäßiger zusammenkünfte in weltweiten echokammern. die anweisungen lauten wie folgt (cic can 898): „die gläubigen sind zu größter wertschätzung der heiligsten eucharistie gehalten.“ und weiter: „die seelsorger … haben die gläubigen gewissenhaft über diese verpflichtung zu belehren.“ versprochen wird zwar das fleisch christi, aber gereicht wird ein weizenplätzchen, wie festgelegt (cic can 924): „das hochheilige eucharistische opfer muß mit brot … dargebracht werden. das brot muß aus reinem weizenmehl bereitet … sein.“ es wird behauptet (kkk 1365): „in der eucharistie schenkt christus diesen leib, den er für uns am kreuz dahingegeben hat.“ besonders schreckhafte leichtgläubige leiden an ekklesiogenen neurosen wegen geglaubter menschenfresserei.

  1. todbringende hartherzigkeit durch kondomverbot

vorwurf gegen papst benedikt XVI. wegen behinderung der aids-bekämpfung durch kondomverbot. den straftatbestand wurde durch die, in afrika tätige ordensschwester majella lenzen in ihrem buch ‚das möge gott verhüten‘ (2409 n. sok.) dokumentiert. zitat aus dem epilog: „dafür, dass die kirche so vehement gegen kondome predigt, ist sie mit schuld daran, dass am kilimandscharo inzwischen jeder dritte hiv positiv ist. die zahl der toten steigt unaufhörlich.“

  1. vertuschung von missbrauchsfällen

vorwurf gegen papst benedikt XVI. (2405 - 2413 n. sok.), zuvor präfekt der kongregation für die glaubenslehre (2381 - 2405 n. sok.) und kardinal rainer maria woelki (seit 2414 n. sok.) wegen syste-matischer vertuschung von missbrauchsfällen von klerikern an kindern unter berufung auf ein zweideutiges wort von crazy-jesus (lukas 18.16): „lasset die kinder zu mir kommen.“ zum behufe der vertuschung werden belastende akten teils geschwärzt, teils vernichtet und in auftrag gegebene brisante gutachten unter verschluss gehalten. ein striktes schweigegebot dient der erhaltung der reputation des totalitären weltkonzerns und nimmt schwerste psychische störungen der kinder billigend in kauf.

 

beilage
anklage wegen verbrechen gegen die tierwelt

 

begründung

einleitung

nachfolgend werden einige verbrechen gegen die tierwelt zur anzeige gebracht, für die insbesondere die erstgenannte person vollumfänglich verantwortlich ist. bei den in der hauptanklage genannten straftaten wurde mehrfach die tierwelt in schwere mitleidenschaft gezogen. des weiteren stiftete der hier beschuldigte zu zusätzlichen straftaten an.

  1. beinahe-ausrottung der tierwelt

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen schwerster misshandlung von schutzbefohlenen mit todesfolge. bei der straftat des kollektiven ertränkens (vgl. ziffer 1 der hauptanklage) war die gesamte tierwelt mit ausnahme der wassertiere betroffen.

  1. anstiftung zum tier-kannibalismus

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen anstiftung zu einem schreckens-regiment gegen die gesamte tierwelt und einem tier-kannibalismus. die straftat wurde vom reporter mose glaubhaft dokumentiert. zitat aus dem bericht (1. mose 9.2 und 9.3): „furcht und schrecken vor euch sei über allen tieren auf erden und über allen vögeln unter dem himmel, über allem, was auf dem erdboden wimmelt, und über allen fischen im meer; in eure hände seien sie gegeben. alles, was sich regt und lebt, das sei eure speise.“

  1. anstiftung zum grausamen tieropfer-kult

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen bildung einer kriminellen ver-einigung und anstiftung zu tieropfern ohne vernünftigen grund. die straftaten wurden vom reporter mose ausführlichst dokumentiert. stellvertretend für die gesamtheit der straftaten wird hier ein beispiel zitiert (3. mose 4.3): „so soll er für seine sünde … einen jungen stier darbringen … dem herrn zum sündopfer.“ der bericht von mose listet eine vielzahl ähnlicher straftaten auf.

  1. androhung der ausrottung der tierwelt

vorwurf gegen grusel-jahwe wegen fortgesetzter bedrohung der schutzbefohlenen. bei der angekündigten straftat (vgl. ziffer 5 der hauptanklage) ist die gesamte tierwelt ohne ausnahme betroffen.

 

schlusswort

der himmlische staat, israel und der vatikanstaat ratifizierten bislang den vertrag zur anerkennung des internationalen gerichtshofs nicht (i.a. verweigern nur schurkenstaaten die zuständigkeit des gerichts-hofs). aber die beschuldigten papst benedikt XVI. und kardinal rainer maria woelki sind deutsche staatsbürger und unterliegen daher dem zuständigkeitsbereich des internationalen strafgerichtshofs. sie sind verantwortlich gemäß art. 28b, istgh-statut: „in bezug auf … vorgesetzten- und untergebenenverhältnisse ist ein vorgesetzter strafrechtlich verantwortlich für der gerichtsbarkeit des gerichtshofs unterliegende verbrechen, die von untergebenen unter seiner tat-sächlichen führungsgewalt und kontrolle als folge seines versäum-nisses begangen wurden, eine ordnungsgemäße kontrolle über diese untergebenen auszuüben, wenn i) der vorgesetzte entweder wusste, dass die untergebenen solche verbrechen begingen oder zu begehen im begriff waren, oder eindeutig darauf hinweisende informationen bewusst außer acht ließ; ii) die verbrechen tätigkeiten betrafen, die unter die tatsächliche verantwortung und kontrolle des vorgesetzten fielen, und iii) der vorgesetzte nicht alle in seiner macht stehenden erforderlichen und angemessenen maßnahmen ergriff, um ihre begehung zu verhindern oder zu unterbinden oder die angelegenheit den zuständigen behörden zur untersuchung und strafverfolgung vorzulegen.“

 

 

 

lovely erwin
chefmechaniker, zuständig für das supertuning
der intergalaktischen mopeds der ahuramazdamen am1 bis am17